Fontus: Testen, was zählt – mit System durch die Migration

Von Marcus Heuser

Mit zunehmender Projektintensität im Umfeld von Fontus – der Überarbeitung der Stammdatenanlieferung für Wertpapiere bei WM Datenservice – wird deutlich: Der Erfolg der Migration steht und fällt mit einem Punkt, der in vielen Instituten noch nicht ausreichend berücksichtigt wurde – dem Testmanagement. Während Projektteams aufgestellt und erste Umsetzungsschritte geplant sind, fehlt es häufig an einer strukturierten Teststrategie. Dabei ist genau sie der Schlüssel für einen stabilen Übergang in den Produktivbetrieb. 

Komplexe Datenflüsse und individuelle Nutzungsmuster 

Die tägliche Datenlieferung durch WM Datenservice – teilweise über zwischengeschaltete Anbieter – betrifft in Großbanken Dutzende angebundene Zielsysteme. Besonders kritisch: Stammdaten fließen nicht nur in das Backoffice, sondern auch in zentrale Steuerungsprozesse. Schnell kann ein einzelnes D20-Feld Auswirkungen auf 50 oder mehr Abnahmesysteme haben. Hinzu kommt: Jedes Institut nutzt die gelieferten Daten unterschiedlich. Dadurch entstehen hochindividuelle Testanforderungen. 

Testüberfrachtung durch breite D20-Spezifikation 

Ein zentrales Risiko: Die D20-Dokumentation deckt ein sehr breites Spektrum an Datenfeldern ab. Wer ohne klugen Zuschnitt testet, läuft Gefahr, in einer unbeherrschbaren Vielzahl an Testfällen zu versinken. Besonders kritisch wird es bei Feldern mit komplexen Änderungen – etwa bei Zusammenführungen (n:1) oder Aufspaltungen (1:n). Hier drohen Fehler, die sich erst spät bemerkbar machen. 

Der DPS-Ansatz: Standardisierte Szenarien und gezielte Test-ISINs 

Um dem entgegenzuwirken, setzt DPS auf ein bewährtes Vorgehen: Wir nutzen ein internes Asset Repository mit typisierten Testszenarien und ideal passenden ISINs. Ziel ist es, mit möglichst wenigen Testfällen eine möglichst hohe Testabdeckung zu erzielen – effizient, nachvollziehbar und mit klarer Priorisierung. 

Im Rahmen eines Quick Assessments (10–15 Tage) klären wir gemeinsam mit dem Kunden die relevanten System- und Prozessbereiche und leiten daraus ein priorisiertes Set an Testfällen ab. Grundlage ist ein strukturierter Fragenkatalog. Das Ergebnis: ein praxisnahes Testszenario, das sich realistisch in bestehende Projektpläne integrieren lässt. 

So identifizieren wir optimale Test-ISINs für Fontus 

Die Auswahl geeigneter Test-ISINs erfolgt auf Basis der geplanten Feldänderungen in D20. Wir unterscheiden drei Szenarientypen und sich daraus ergebende, konkrete Schritte: 

Das Ergebnis ist ein Testset, das eine effiziente und effektive Überprüfung der neuen D20-Strukturen ermöglicht. 

Jetzt Testen strategisch aufstellen 

Viele Banken haben ihre Fontus-Projekte bereits gestartet. Doch erst eine durchdachte Teststrategie sorgt dafür, dass Änderungen kontrolliert implementiert werden – ohne Überraschungen im Echtbetrieb. Mit bewährten Testszenarien, abgestimmten ISINs und unserem Quick Assessment unterstützen wir Sie dabei, Ihre Teststrecken effizient und wirksam aufzusetzen. Denn: Testmanagement ist kein Randthema – es ist der entscheidende Erfolgsfaktor in der Fontus-Migration. 

 

Lesen Sie dazu auch unsere Beiträge Fontus: So nutzen Banken die vorgezogenen D20-Felder effektiv und Projekt Fontus: Banken müssen Überblick behalten, sowie unseren Übersichtsartikel Projekt Fontus: Die Zukunft der Stammdatenlieferung.

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